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M.O.Z.art - masters of zest

M.O.Z.art - masters of zest

Idee: Heinz H.R.Decker c/o Christina Schwab
Musik: Otto Kränzler - Sequenzen: Uli Wedlich
Tanz: Christina Schwab
Kostüme: Daniela Decker
Akteure: Kristina Riegler, Sebastian Traub, Gerty
 

Huldigung vor Tasten-Schreinen

In dem mulitmedialen Spektakel "M.O.Z.art - masters of zest" zelebrierte die Stuttgarter Fusion Performance Group den Meister klassicher Musikgenüsse im Theaterhaus mit einem schaurig-grotesken Spektakel: einem Memorial, das Mozart-Fans nur in tiefe Begeisterung oder totale Verwirrung stürzen könnte. Während von der Höhe eines Olymps aus Baugerüsten schillernde Opernfiguren aus der Zauberflöte in erotischer Solo-Darbietung ihre Schau abziehen, stoßen auf der Bühne verschiedene Mozart-Charaktere zusammen.
Ein respektloses Repuiem aus buntgemixten Mozart-Reminiszenzen vor fünf "Tasten-Sarkophagen". Der als behextes Wesen dargestellte Mozart muß -halb Mann, halb Weib - bis zu seiner rituellen Totenmesse und schließlichem Auferstehen als ewiger "VIP" wahre Höllenqualen erleiden.
In ekstatischen Tänzen und pantomimischer Körpersprache glänzt Christina Schwab, die zusammen mit Heinz H.R.Decker die multimediale Performance konzipierte. Im Habit eines zerfledderten Operetten-Federwischs schält sich der "Superstar des Jahres 1991" aus einer riesigen stilisierten Mozart-Kugel. Stets beobachtet vom Zeremonienmeister (Heinz H.R.Decker) der mit seiner zur Narrenkappe umgestalteten Perücke dne Mozart-Rummel als moderne Eulenspiegelei belächelt.
Überraschende Einfälle gab es in der Installation. Wie beispielsweise die zur glitzernden Disco-Kugel umfunktionierte Betonmischmaschine, die Mozartspieldosen am laufenden Band verschluckte. Die an Filme von Peter Greenaway erinnernden, schön-schaurigen Bühnenszenarien wurden von elektronisch verzerrten Sequenzen aus Mozart-Kompositionen begleitet, die der Stockhausen-Schüler Otto Kränzler teils bis zur Unkenntlichkeit verfremdet hatte.

Gabriele Greeß, Stuttgarter Zeitung 23.Dez.1991


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